Sylvana Freyberg, Yvonne Tunnat und Uwe Post (Hg.) Future Fiction Magazin 6 / April 2024. Deutsche Ausgabe
enttäuschend
Im Vorwort dankt Uwe Post den Käufer*innen des Magazins und verdeutlicht, wie schwer es sei, geeignete deutschsprachige Texte zu finden, die einen positiven Zukunftsausblick enthalten.
Joshua Tree: Mensch/Nicht (Deutschland)
Die Zutaten zu dieser Geschichte sind altbekannt: Ein weitgehend isoliert arbeitender weißer Mann entdeckt ein Artefakt und lässt sein Team hinter sich, um einen Erstkontakt zu wagen. Dazu benutzt er ein Tauchboot, das ihn allein zu dem Alien bringt.
Tree schafft es, die Unternehmung sehr stimmungsvoll zu schildern, und er hat auch eine eigene Sprache, die die Handlung gut trägt. Für mich wirkt sie allerdings an vielen Stellen etwas zu umständlich, die vielen Vergleiche, die teilweise sehr bekannte Bilder zeichnen, bremsten für meinen Geschmack den Lesefluss zu sehr. Auch die autoritäre Hauptfigur, die ihrem Ziel nachgeht, weil sie es kann, ist für mich nicht mehr wirklich spannend, da zu oft gelesen.
Ich habe einige Stellen im Text mehrfach gelesen, weil ich annahm, mir seien die genauen Motive der Hauptfigur und die der begleitenden Crew entgangen, aber mir scheint, Tree bleibt hier wirklich vage. Das empfinde ich als unbefriedigend: Warum ist das Boot dort unterwegs? Und wieso schmuggelt er Plutonium? Auch wenn eine Bedrohung der Erde durch ein zweites Alien im All konstatiert wird, kommt bei mir nicht recht Spannung auf. Was haben die beiden miteinander zu tun? Was sind ihre Motive? Was sind es für Wesen?
Der Text gipfelt in einer Unterhaltung mit dem Alien, die philosophisch daherkommt, für mich aber so vage bleibt, dass ich ihr nicht wirklich folgen kann. Was bekommt der Kapitän geschenkt? Was berührt das in ihm? Was macht das mit ihm?
Alles in allem bleibt für mich eine rein schreibtechnisch solide Geschichte, der aber die wirkliche Geschichte fehlt. Auch einen positiven Zukunftsausblick kann ich nicht entdecken.
Tais Teng: Auf dem Wasser gehen (Niederlande)
Nach einem leichten Einstieg hatte ich meine Mühe mit dem Text, der so dahinplätschert, ohne Spannung aufzubauen. Auch fragte ich mich, ob die Beziehungen der Figuren klischeehaft sind, oder der Autor Erfahrungen mit dem beschriebenen kulturellen Hintergrund hat, der vage asiatisch-muslimisch bleibt und natürlich eine Ehe für die Tochter vorsieht. Gerade, als ich mit der Hauptfigur warm geworden war, macht der Text einen Zeitsprung und mit einer anderen Figur weiter.
Auch sprachlich war ich zwar immer wieder eingenommen, dann holperte es aber und ich kam nicht recht darauf, warum. Wahrscheinlich liegt es an der Übersetzung und ich wäre neugierig auf das Original (in der Hoffnung, dass es englisch ist). Auch wimmelt der Text von interessanten Weltbeschreibungen, kleine Details, die nicht immer der heutigen Physik entsprechen, aber wirklich viel bieten.
Insgesamt fand ich den Text interessant zu lesen, er ergibt für mich aber kein rundes Ganzes, weil die einzelnen Teile auseinander fallen. Besonders schade fand ich, dass mir die Figuren fern blieben. Achtung Spoiler: Das Ende fand ich, wie so oft bei Kurzgeschichten, enttäuschend. Ich finde es in sich unlogisch (es muss ja in einer Welt der Überschwemmungen haufenweise Tote im Wasser geben, da kann ein einzelner Toter kaum einen Unterschied machen) und ich mag die Erzählung der sich für ihre Kinder opfernden Eltern nicht wirklich. Der Prota opfert sich auch so leichtfertig, dass es mich emotional nicht berührt. Auch dass er über das Wasser gehen kann, ergibt weder physikalisch noch storytechnisch Sinn, und ist nur als religiöse Spielerei eingebaut.
So entlockt mir der Text ein ratloses Schulterzucken und ich frage mich, warum der Autor sich gegen einen Spannungsbogen entschieden hat. Außerdem frage ich mich nach der positiven Weltsicht, zeichnet der Text doch eine recht düstere Zukunft, in der Geld und Privilegien darüber entscheiden, wer leben darf und wer nicht.
Interview
Das Interview mit Teng liest sich im Wesentlichen wie eine Werbeveranstaltung für den von ihm und Jaap Boekestein erfunden „Ziltpunk: großartige Science-Fiction-Ideen gemischt mit unverfälschter holländischer Herrlichkeit und dem Handelsinstinkt der alten Vereinigten Ostindischen Kompanie.“
Als ich das las, musste ich mich erst einmal setzen. (Ja, ich lese mitunter im Stehen.) Ich konnte nicht glauben, dass ein Magazin, das ich sehr schätze, solchen positiven Bezügen auf Verbrechen von (in diesem Fall niederländischen) Vorfahren nicht nur Raum gibt, sondern sie auch noch in Fettdruck hervorhebt. Um herauszuarbeiten, was ich daran schwierig finde, habe ich den schwierigen Part oben zitiert. Um ihn einzuordnen, folgt ein historischer Exkurs:
Die Vereinigte Ostindische Handelskompagnie (kurz VOC nach dem niederländischen Namen), war zwischen 1602 und ihrer Auflösung 1799 eine der weltweit einflussreichsten Handelsgesellschaften und das erste Unternehmen, von dem jede Person Aktien kaufen konnte. Sie erzeugte ein beträchtliches Vermögen mit dem Handel mit asiatischen Handelsgütern (Gewürze, Tee, Stoffe) und Sklaven. Ihre ausgedehnten Kolonien hatten die Niederlande zu einem großen Teil dem VOC zu verdanken; Kolonien, die ohne rassistisch begründete gewaltsame und systematische Ausbeutung von Land und Menschen nicht denkbar wären. Der im obigen Zitat in die Zukunft projizierte „Handelsinstinkt“ besteht also in einer völligen Ignoranz der Menschenrechte nicht nur der rassifizierten kolonialisierten Personen, sondern im Falle der VOC auch der eigenen Mitarbeiter*innen: In den fast zweihundert Jahren der Handelstätigkeit überlebten von fast einer Million Personen fast zwei Drittel die Mitarbeit nicht. Um die eigenen Ausbreitungsinteressen zu vertreten, stand der VOC ein eigenes Heer zur Verfügung, das auch brutal eingesetzt wurde. Mehrere Massenmorde sind zu erwähnen, unter anderem auf den Banda-Inseln. Aber auch die Geschichte Südafrikas mit ihrem Apartheidregime und der systematischen Vertreibung der Khoikhoi ist eng mit der VOC verwoben. Die zitierte Äußerung stellt also eine Verherrlichung kolonialistischer Verbrechen dar.
Im zitierten Manifest zur Begründung des neuen Genres Ziltpunk, aus dem der oben zitierte Satz entnommen ist, ist von „Instinkt“ die Rede, als sei der Wille, andere Menschen bis aufs Äußerste auszubeuten, angeboren. Und von „holländischer Herrlichkeit“, die „unverfälscht“ sein soll.
Ich weiß nicht, welches Verständnis Teng und Boekestein von Utopie haben. Und ich weiß auch nicht, welches Verständnis die Herausgeber*innen des Future Fiction Magazin haben, wenn sie so ein Manifest auszugsweise abdrucken. Es unterscheidet sich auf jeden Fall massiv von meinen Ideen, in denen weder „unverfälschte Nationen“, noch rücksichtslose Ausbeutung von Naturressourcen, noch Sklaverei vorkommen.
Aber auch jenseits dieser kritischen Anmerkungen wundert mich das Interview, betont Teng doch immer wieder, wie wichtig ihm Hard Scifi (also wissenschaftlich fundierte SF) und eine gute Geschichte seien. Angesichts des abgedruckten Textes des Autors, der weder einen Spannungsbogen bietet noch als hard SciFi gelten kann, bin ich doch etwas erstaunt. Noch mehr wundert es mich, dass der Autor sich nicht zu fein ist, eine arg verkürzte Kritik an der Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke zu geben und andere Autor*innen und deren dystopische Texte als „ekelhaftes Opferdenken und feige Verzweiflung“ zu diskreditieren. Auch hier frage ich mich, warum ein so respektloses und pauschalisierendes Statement abgedruckt wurde.
Insgesamt überzeugt mich Ziltpunk als Genre nicht: Sicher können SF-Geschichten mit niederländischem Lokalkolorit interessant sein – aber wo ist der namensgebende Punk, die Infragestellung des Status Quo? Im Interview scheint es eher, als habe Teng sich nicht die Mühe gemacht, sich mit der Geschichte des eigenen Landes auch nur ansatzweise kritisch beschäftigen, geschweige denn die daraus resultierenden Privilegien zu hinterfragen. Diese kritische Beschäftigung mit Vergangenheit und Gegenwart ist meines Erachtens aber das Fundament guter SF. Anders ist das Entwickeln wirklich utopischer Gedanken nicht möglich.
Hannu Afere: Einen Gott töten (Nigeria)
Mit diesem Text hatte ich meine Mühe. Es kommen unzählige Figuren vor, ein mir unverständlich bleibender Weltenbau wird angerissen und dazu gibt es noch zwei Geschichtenebenen, deren Verflechtung mir wenig gelungen scheint: eine Figur erzählt in einer Bar eine Geschichte. Ein Spannungsbogen ist für mich nicht erkennbar, dazu fehlt eine wirkliche Hauptfigur; alle Figuren bleiben blass und nicht fassbar. Zu allem Überfluss geht der Text in der zweiten Hälfte in reinen Splatter über, was meinem Geschmack gar nicht entspricht. Mich hat die Rahmenhandlung in der Bar stilistisch und auch vom Weltenbau her mehr angesprochen, als die in der Bar erzählte Geschichte.
Dabei greift der Text eine für mich enorm spannende Thematik auf: Afere geht der Frage nach, was wohl geschehen würde, wenn in einer westafrikanischen Großstadt wie Lagos eine technische Entwicklung geschähe, die den Rest der Welt abhängte. In seiner Geschichte verwandelt er die Òrìṣàs in KIs und lässt die KI-Götter aus Europa und Asien gegen den Wohlstand von Lagos ankämpfen. Wer gewinnt, habe ich leider nicht verstanden, mir scheint, erst die eine Partei und dann die andere, sodass letztlich alle verlieren.
Auch dieser Text kann für mich mit seinen Verweisen auf Kriminalität und Mord nicht als utopisch gelten. Verwundert bin ich über seine Platzierung direkt hinter dem Kolonialismus verherrlichenden Interview von Teng, setzt doch Afere mit seiner Kritik an der aktuellen weltpolitischen Lage den direkten Gegenpol. In mir wirft das die Frage auf, ob ihm wohl bewusst war, in welchem Umfeld sein Text abgedruckt wird.
Bettina Wurche: Future Food. Wie realistisch sind Speisen der Zukunft in Science Fiction-Szenarien? (Essay)
Dieser Essay wirkt auf mich zusammengestückelt: Er benennt verschiedene Science-Fiction-Szenarien, vor allem Filmwelten, und was dort gegessen wird. Die in der Überschrift gestellte Frage nach der Tragfähigkeit der gezeigten Ernährung wird jedoch nicht beantwortet. Interessant sind für mich die Überlegungen zu Ernährung und Essen als Kulturinhalt, diese sind aber wenig ausgeführt.
Future Fiction Talk: Essen für die Zukunft. Dr. Rita Grünbein im Gespräch
Inhaltlich brachte mir das Gespräch über Möglichkeiten, Nahrung zu produzieren, kaum Neues, ich habe mich mit dem Thema aber auch ziemlich viel beschäftigt. Darüber, dass man Quallen essen kann, wusste ich nichts, das fand ich spannend. Schade ist, dass das Interview aufgrund der vielen nur knapp angerissenen Themen holprig zu lesen ist.
Aiki Mira: Glitch im Rapid (Deutschland)
Auf diesen Text hatte ich mich gefreut, denn ich mag Aikis Kurzgeschichten oft gern. Aber in diese hier kam ich einfach nicht hinein: Die Sprache holperte, ich kam nie in einen Lesefluss, die Einführung der Figuren wirkte auf mich so wenig organisch und hölzern, dass ich das Gefühl hatte, ihre Diversität sei ihnen künstlich aufgedrückt. Das erstaunt mich, ist es doch so gar nicht Aiki-like. Ebenso wie mich erstaunt, dass keine der Figuren für mich lebendig wurde: Obwohl (oder weil?) sie alle nacheinander schematisch beschrieben wurden, bleiben sie für mich starr. Jene sprachliche Intimität, die Aiki so meisterhaft beherrscht, fehlt hier völlig. Auch die eigenwilligen lyrischen Beschreibungen fehlen. Hätte da nicht Aiki Mira drübergestanden, ich hätte gedacht, da habe sich jemand unbeholfen bei deren Wortneuschöpfungen bedient.
Der Plot ist sehr überschaubar: In einem Zug kontrolliert ein Roboter die Reisenden. Eine Gruppe jugendlicher muslimischer Personen trifft auf eine ältere PoC, die der Roboter aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe nicht kontrollieren kann und sie daher des Zuges verweist. Eine blinde Muslima findet eine Möglichkeit der Hilfe, bei der sie ihren Hijab verwendet.
Es geht hier also um strukturellen Rassismus, aber das Thema ist so aufdringlich präsentiert, dass es mich nicht überzeugt, ebenso wie die Blindheit einer Figur, die mir mehrfach unter die Nase gerieben wird. Des Weiteren würde ich doch hoffen, dass derartige Rassismen in der Zukunft wenigstens etwas überwunden sind: Die Reisenden haben alle starke Vorurteile und ordnen sich jeweils verschiedenen Gruppen zu, die die anderen ablehnen. Dass für die Diskriminierung bei der Kontrolle eine individuelle Lösung gefunden werden muss, finde ich eher dys- als utopisch. Diskriminierungsfreiheit sollte nicht an der Zivilcourage Einzelner hängen.
Modupe H. Ayinde: Die Mauern von Benin City (Großbritannien)
Dieser Text ist der erste in diesem Magazin, den ich sehr mochte: berührend, sprachlich ansprechend und spannend. Eine der letzten Überlebenden der Menschheit kämpft sich durch eine Wüste auf Benin City, die legendäre Stadt, zu und wird von einer Rettungsbronze aufgelesen. Ich mag die Idee, die historischen Beninbronzen als Roboter in die Zukunft zu projizieren, wie es hier geschieht. Die wachsende Beziehung zwischen der Hauptfigur und der Bronze wird einfühlsam geschildert, die Dialoge sind interessant und persönlich. In den Gedanken der menschlichen Hauptfigur und den Aussagen der Bronze ist eine Menge enthalten, wenn man die Debatte um die Rückgabe der während der Kolonialzeit gestohlenen Bronzen kennt, von denen auch einige (nun als Leihgabe) im ethnologischen Museum in Berlin stehen.
Was mich an dieser Veröffentlichung gestört hat, sind die Illustrationen. Sie zeigen Bronzefiguren, aber diese wirken wie ägyptische Soldaten und nicht wie die Beninbronzen oder die im Text beschriebenen floral ornamentierten Figuren. Vor dem Hintergrund, dass es in dem Text auch um Kolonialismus und die Beziehungen zwischen Europa und Westafrika geht (wenn auch nur implizit), finde ich es schwierig, ihn mit unpassenden Figuren zu bebildern, die so wirken, als habe die illustrierende Person sich nicht die Mühe gemacht, zwischen verschiedenen afrikanischen Kunsttraditionen zu unterscheiden.
Toll ist, dass hier zwar ein postapokalyptisches Szenario gemalt wird – die Menschheit ist durch Reaper (Mass Effect lässt grüßen) dezimiert worden – dass aber auch ein positiver Ausblick gewährt wird. Daher passt der Text meiner Meinung nach zur Ausrichtung des Magazins.
Future Fiction Talk: Modupe H. Ayinde
Dieses Interview enthält einige Hintergründe zu „Die Mauern von Benin City“ und macht einige meiner Vermutungen explizit. Es enthält außerdem Hinweise zu den Romanen der Autorin, die ab 2025 erscheinen werden. Ich fand es leicht lesbar, hätte mir aber auch hier einige Vertiefungen gewünscht.
Kelsea Yu: Ein Mangel an Haien (Amerika)
Sprachlich spricht mich dieser Text sehr an: Einfühlsam und mit eigenen Formulierungen wird beschrieben, wie sich die Hauptfigur den in der Zukunft fast ausgestorbenen weißen Haien auf eigenwillige Art nähert: Sie lässt sich in die Haut eines letzten illegal gejagten Hais einnähen. In diesem kann die Hauptfigur sich mit technischer Hilfe aufhalten und nach den letzten Haien suchen.
Achtung Spoiler!: Natürlich findet sie einen Hai und dieser gerät wieder ins Schleppnetz illegaler Jäger*innen. Es entspinnt sich eine Verfolgungsjagd, in der der gefundene Hai gerettet werden soll. Die Rettung gelingt, die Hauptfigur opfert sich, aber es wird sehr deutlich, dass die Rettungsaktion sinnlos ist, denn die Jäger*innen werden nicht aufhören zu jagen. Hier schließt sich der Kreis zu der vorher im Text getroffenen Aussage, dass sich Menschen erst für die Rettung von Tierarten interessieren, wenn es zu spät ist.
Auch dieser Text eignet sich nicht als utopische Zukunftsvision. Im Gegenteil: Er zeigt, dass auch unter größten individuellen Opfern gesellschaftliche Missstände nicht zu überwinden sind.
Fazit:
Insgesamt fällt mein Fazit für diese Ausgabe sehr durchwachsen aus. Selbst wenn ich nur auf die Texte schaue, fällt doch sehr auf, dass nur ein einziger Text zur selbstgesetzten optimistischen Ausrichtung des Magazins passt. Zwei von sechs Texten gefallen mir, auch keine so gute Quote, zumal ich keinen richtig klasse finde. Aber die Quote ist auch nicht ganz schlecht.
Die Interviews behandeln interessante Themen, aber hier fehlt mir der Tiefgang. Das Interview mit Tais Teng ist für mich ein NoGo. Ich habe die Redaktion vor mehreren Monaten darauf hingewiesen und wurde auf eine angekündigte Stellungnahme in der nächsten Ausgabe verwiesen. Diese liegt inzwischen vor und ist meines Erachtens ein klares Beispiel einer nicht gelungenen Entschuldigung: Sie tut so, als sei der in der Aussage enthaltene Rassismus bzw. die Verherrlichung von Verbrechen reine Interpretationssache und die Verantwortung dafür weder beim Autor noch bei den Herausgebenden. Das sehe ich klar anders.
Das Titelbild ist sehr ansprechend, aber der Rest der Illustrationen wirkt auf mich entweder unpassend, belanglos oder wie schlecht gemachte KI-Grafik. Bis auf die Fotos der Autor*innen entsteht so bei mir fast durchweg ein etwas liebloser Eindruck, was wirklich schade ist. Ich frage mich, ob es in einem solchen Fall nicht besser wäre, auf Illustrationen zu verzichten.
Insgesamt wünsche ich mir also von diesem neuen Magazin mehr Sorgfalt, sowohl bezogen auf die Auswahl thematisch und inhaltlich passender Texte, als auch bezogen auf die Illustrationen.
kategoriale Einschätzung
Aufmachung 1 von 3
Unterhaltung 1 von 3
Textauswahl 1,5 von 3
Originalität 2 von 3
Diversität 2 von 3
Tiefe 1,5 von 3
Sonderpunkte für Illustrationen: 0,5 von 3
Gesamtfazit: 9,5 von 21 möglichen Punkten