Becky Chambers: A Psalm für the Wild-Built: 1 (Monk & Robot). Tom Dohorty Associates
ein Buch wie ein warmes Bad
Auf einem weit entfernten Mond lebt Geschwister Dex und ist irgendwie unzufrieden. Dex möchte dieses Gefühl abschütteln, aber es gelingt nicht recht. Und so ändert Dex den Beruf und wird „Teamonk“, bietet ein mobiles psychologisches Beratungsangebot an. Dex wird sogar richtig gut darin. Und ist immer noch unzufrieden. Etwas fehlt. Dex folgt diesem Fehlen und begegnet dem Roboter Mosscap. Gemeinsam gehen sie auf Pilgerfahrt.
So könnte eine kurze Zusammenfassung des Inhaltes von „A Psalm für the Wild-Built“ aussehen. Das klingt erst einmal reichlich unspektakulär und genau das ist es auch, was ich an Chambers’ Büchern so liebe: Hier geht es nicht um die große Action oder Spannung. Die Handlung entspinnt sich ruhig – leider mit für meinen Geschmack zu starken Längen im zweiten Kapitel – dieses plätschert so dahin. Trotzdem konnte ich das Büchlein kaum beiseite legen, als ich erst einmal beim dritten Kapitel angelangt war. Chambers schafft es, ein durch und durch ausgeklügeltes Universum zu schaffen, uns nebenbei eine Utopie zu servieren: Die Menschen haben den Mond genauso zugrunde gerichtet wie wir es gerade mit der Erde versuchen. Dann gab es eine Zäsur: Die Roboter entwickelten Bewusstsein. Es wurde beschlossen, den Mond aufzuteilen. Menschen leben in kleinen, ihnen zugewiesenen Gebieten, die anderen Gebiete gehören der Natur und den Robotern. Das gesamte Leben der verbliebenen Menschen ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und wir erfahren an vielen kleinen Details, was das im Alltag bedeutet. Chambers schafft es, hierfür humorvolle und eigenwillige Vergleiche zu finden, die das Lesen zum Genuss machen.