Becky Chambers: A Closed and Common Orbit. Hodder & Stoughton / Fischer Tor
berührend und tiefsinnig
Der zweite Band der Wayfarer-Serie ist sehr anders als der erste. Liest sich der erste Band eher langsam und mäandert, so ist dieser zweite Teil stringenter erzählt und folgt von Anfang an einem klaren Plot. Mich hat das Buch von der ersten Seite in seinen Bann gezogen, ein wahrer Pageturner, ohne den ich kaum auf die Toilette gehen konnte.
„A Closed and Common Orbit“ (deutsch: „Zwischen den Sternen“) erzählt mit wenigen Ausnahmen aus zwei Perspektiven in zwei Ebenen. Die eine Ebene folgt Sidra, einer Schiffs-KI, die in einen künstlichen Körper geladen wird, ein Vorgehen, das in der galaktischen Gemeinschaft in höchstem Maße illegal ist. Sidra muss also so tun, als sei sie ein Mensch, sonst wird sie getötet. Sidra lebt bei Pepper, einer menschlichen Tüftlerin, die einen Reparaturshop betreibt und die Sidra hilft, weil sie selbst eine enge Bindung zu einer KI hatte, die eine (genaugenommen die einzige) Elternfigur für sie war. Die zweite Erzählperspektive erzählt Peppers Vergangenheit. Dazwischen gibt es Forenmitschnitte und vereinzelte Mails, wobei es Chambers gelingt, die Forenmitschnitte zu einem humorvollen Fest zu machen, weil die bekannten Forendynamiken so gut eingefangen sind.