Aşkın-Hayat Doğan & Jade S. Kye (Hrsg.) Urban Fantasy going mental. ohneohren
Wechselbad aus Enttäuschung und Lesefreude
Gemeinsam mit verschiedenen Co-Herausgeber*innen hat Aşkın-Hayat Doğan bereits mehrere „Urban Fantasy going …“ -Anthologien herausgegeben. Den Beginn machte „Urban Fantasy going queer“ zusammen mit Noah Stoffers bei Art Skript Fantastik (und darum leider nicht mehr erhältlich), dann folgte „Urban Fantasy going fat“ zusammen mit Elea Brandt bei ohneohren. Diesmal geht es um psychische Erkrankungen, das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen.
Iva Moor: Wo die Wut sich schlafen legt
In einer Welt, in der es Vampire und allerlei andere Fabelwesen, aber auch Menschen gibt, arbeitet eine Furie als Reiseleiterin. Undercover soll sie eine Rachtetat ermöglichen, aber natürlich gibt es Hindernisse.
Ich mochte die Art, wie die Depression der Furie beschrieben ist, ihr Ringen um Lebendigkeit und wie sie die Wut hinter der Trauer findet. Auch sprachlich mochte ich den Text, er fließt leicht und findet eigene Bilder. Was mir fehlte, waren Hintergründe: Was macht die Furie so wütend? Und warum blieb ihre Wut so lange verboten? Ohne Hintergründe bleibt mir der Text zu vage, um mich wirklich mitzureißen. Hinzu kommt, dass ich Rache selten als gutes Motiv empfinde, sodass der Text mich auch hier nicht abholen kann. Trotzdem habe ich ihn aufgrund der Sprache und des generellen Themas gern gelesen.