Madeline Miller: Circe. Little, Brown and Company
eine süße Qual
Griechische Mythologie aus der Sicht der Nymphe Circe, Tochter von Helios und Perse – Menschen, die griechische Sagen lieben, werden daran ihre Freude haben. Ich gebe zu, ich bin keine:r davon und habe mich anfangs ziemlich schwer getan. Circe rückte mir sehr lange nicht wirklich nahe, ich empfand sie als so emotionslos und flach-naiv, dass ich sie nur schwer aushalten konnte. Auch die Sprache war nicht wirklich meins: Miller ergeht sich in ausufernden Beschreibungen der kitschig-überladenen Götterwelt, die zwar sprachlich gelungen sind, mein Interesse aber wenig wecken konnten, weil sie nichts zur Handlung beitragen. Aber nach den ersten Kapiteln hatte das Buch mich am Haken und die Spannung zog mich so sehr hinein, dass es zu einem Pageturner wurde, dessen Ende mich mit der erzählten Geschichte versöhnt hat.